Diana im Hochrelief vor einer oben halbrunden Hintergrundplatte. Das Haar ist hochgebunden und in der Mitte der Stirn gescheitelt. Das Gesicht ist mit einfachen Mitteln gestatltet und wird von großen Augen, einer langen, schmalen Nase und einem kleinen, flach eingekerbten Mund gekennzeichnet. Diana trägt halbhohe Stiefel, ein langes Untergewand mit gekräuseltem Saum, darüber ein kurzes, in Jagdgewand mit einem gleichartigen Saum, das sich von der üblichen Tunica oder Exomis dadurch unterscheidet, daß es beide Brüste unbedeckt läßt. Es wird von einer runden Fibel auf der Brust zusammengehalten. In der vor den Bauch gehaltenen Linken führt sie den viel zu klein wiedegegebenen Bogen; mit der gesenkten Rechten zieht sie einen Pfeil aus dem Köcher, der auf einem kleinen Podest steht (eine seltene Variante zu dem Motiv, bei dem sie den Pfeil aus dem umgehängten Köcher zieht). Zu ihrer linken Seite sitzt ein Hund. Die gute Erhaltung läßt die schlichte Machart des Reliefs deutlich hervortreten. Direkte Vergleiche zu dem Gewand finden sich bei den auch in der Qualität vergleichbaren Reliefs der Diana Abnoba von Karlsruhe-Mühlburg und der von Friesenheim (Ortenaukreis). Die ungewöhnliche Darstellungsart der Gewandform ist wohl eine einheimische, von römischen Vorbildern angeregte Erfindung.
Author: Found: Weil im Schönbuch (Calw, Baden-Württemberg, Deutschland) | Date: c. 3rd Century CE