Die Suche nach dem berühmten Tempel des außerstädtischen Heiligtums der Artemis war Ursache und Ausgangspunkt für die Feldforschungen in Ephesos im 19. Jahrhundert. Der englische Eisenbahningenieur John Turtle Wood fand nach mehrjährigen Bemühungen 1869 den Tempel der Artemis, der allerdings bis in die Fundamente beraubt und von bis zu 8 m hohen Alluvial- schichten bedeckt war. Auf der Suche nach dem Tempel war Wood auf verschiedene Gebäudestrukturen innerhalb des Temenos gestoßen, die heute großteils aber nicht mehr lokalisiert werden können1. Aus einem Gebäude, das Wood über mehr als 200 m verfolgte und das er als Priesterunterkunft interpretierte2, wurde im Zuge der Arbeiten ein Mosaik mit Triton-Darstellung (Abb. 1, links oben) entfernt, das sich heute im British Museum in London beindet3. Ebenso interessant ist die Erwähnung einer »25 Fuss (7,62 m, Anm. d. Verf.) tiefen Portikus, die in einer Entfernung von 31 Fuss (9,45 m, Anm. d. Verf.) den Tempel auf drei Seiten umschloss4« (Abb. 1, rechts oben). Eine Mauerecke, die Wood als Bestandteil der Peribolosmauer bezeichnete5, wurde noch im Jahr 1871 von Friedrich Adler skizziert6 (Abb. 1, rechts unten), ist aber heute nicht mehr exakt zu verorten.
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