Die Weihreliefs bilden eine wichtige Gruppe innerhalb der Anathemata in den griechischen Heiligtümern. Sie sind Zeugnisse der Kultausübung hauptsächlich seitens der Familien, konnten aber auch von anderen gesellschaftlichen und Berufsgruppen sowie als Siegesanatheme gestiftet werden. Die Untersuchung der Weihreliefs ist ein wichtiger Beitrag für die Erforschung der griechischen Heiligtümer, da sie visuelle Informationen über die Besucher des betreffenden Heiligtums und der von ihnen vollzogenen Opferhandlungen liefern. Nicht zuletzt sind sie auch Zeugnisse der Verehrung der Götter, die auf den Reliefbildern den Menschen gegenübergestellt sind. Im allgemeinen bilden die Weihreliefs eine Votivgattung, die in Hinsicht auf die Kosten zwischen den großen Anathemata und den kleineren Weihungen anzusetzen ist. Neben der Religiosität ihrer Stifter kommt in den Reliefs auch ein Repräsentationsbedürfnis der Weihenden zum Ausdruck.