Die Freilegung der Kuretenstraße begann bereits 1904 unter Rudolf Heberdey1. Den größten Teil legte aber Fritz Miltner frei, der die Grabungstätigkeiten im Jahr 1954 wieder aufnahm2. Bis zum Jahr 1957 erfolgten die Ausgrabungen im Abschnitt zwischen dem Vorplatz der Celsusbibliothek und dem Heraklestor und brachte beidseitig der Straße Säulenhallen zu Tage, deren Tiefe zwischen 3,5 und 5m beträgt. In den Rückwänden befinden sich mehr oder weniger regelmäßig angeordnete Türen, die als Eingänge zu Tabernen gedeutet werden können. Zu vermuten sind in diesen weitgehend nicht ausgegrabenen Räumen Geschäftslokale, Handwerksbetriebe, Schenken und Handelskontore3. Im Jahr 1958 wurden die Grabungen bis zum Memmius-Bau und dem Domitiansplatz fortgesetzt, womit die Kuretenstraße vollständig freigelegt wurde. Eine Analyse der Baugeschichte auf Basis des keramischen Fundmaterials erfolgte in der Dissertation von A. Waldner4. 2015 war es aufgrund der fortschreitenden Hangerosion notwendig geworden, an der oberen Kuretenstraße zwischen dem Heraklestor und dem Hydreion erneut Grabungen durchzuführen (Abb. 1)5. Im Zuge dieser Arbeiten wurde die nördliche Säulenhalle vollständig ausgegraben und der Baubestand dokumentiert. Dabei gelang die Freilegung von drei Tabernen, wobei zwei davon einen ungestörten Zerstörungsbefund aufwiesen6.